Holz ist nicht gleich Holz – Was Sie beachten sollten!
Weltweit werden etwa 150 unterschiedliche Holzarten gehandelt. Für den Heimwerker ist es deshalb oft nicht ganz einfach herauszufinden, welches das richtige Holz für sein Vorhaben ist. Dabei hängt die Entscheidung für eine Holzart in erster Linie davon ab, wofür das Holz eingesetzt werden soll. So wählt man für den Holzrahmenbau ein anderes Holz aus, als für Türen, Holzboden oder Möbelstücke. Auch der Einsatzort und die Verarbeitung spielen eine große Rolle. Im Außenbereich ist der Rohstoff Holz ganz anderen Bedingungen ausgesetzt, als im geschützten Innenbereich. Für das Herstellen von feinen Innenarbeiten aber, sollte das Holz nicht „steinhart“ sein.
So wird hartes von weichem Holz unterschieden.
Die Härte wird über die Dichte und das Gewicht eines Holzes gemessen. Je weniger Gewicht das Holz hat, desto geringer ist seine Dichte und desto weicher ist der Werkstoff. Die gemessene Dichte wird als „Darrdichte“ (die Dichte von getrocknetem Holz) bezeichnet. Liegt sie unter 0,55 Gramm je Kubikzentimeter, gilt die Holzart als Weichholz. Als Hartholz wird vornehmlich das Holz von Laubbäumen bezeichnet, dazu gehören Eiche und Buche. Dagegen wird das Holz von Nadelbäumen überwiegend als Weichholz bezeichnet. Es gibt aber auch Ausnahmen: Nadelbäume, wie die europäische Lärche, besitzt vergleichsweise hartes Holz, während das Holz von Laubbäumen wie die Pappel und Weide, eher weich ist. Hartholz ist robuster und langlebiger, gleichzeitig auch teurer als Weichholz. Bauten für den Außenbereich werden meist aus Hartholz hergestellt, z. B. Gartenhäuser, Carports und Hochbeete. Weichhölzer sind weicher, leichter und günstiger als Laubhölzer, wachsen schneller, sind aber nicht so widerstandsfähig gegenüber Stößen und Kratzern. Sie haben aber den Vorteil, dass sie einfacher zu verarbeiten sind. Da sie im Außenbereich leicht verrotten, werden sie eher für den Innenbereich, den Möbelbau und Bau von Instrumenten verwendet.Venedig wurde auf Holz gebaut. Hält das?
Venedig, genannt auch die Stadt der Brücken, die schwimmende Stadt und die Stadt auf Pfählen. Zunächst einmal müssen wir festhalten, dass Häuser dieser Lagunenstadt nicht vollständig auf Holzpfählen stehen! Die Gebäude werden vielmehr von jeweils vier parallel in den Schlick aufgestellten Mauern gestützt. Damit diese Mauern an den Ufern der Kanäle nicht ins Wasser abrutschten, wurden sie durch drei Meter lange und 15 Zentimeter dicke Pfähle gesichert. Die Pfähle wurden mit einem Abstand von einem halben Meter in den Untergrund gerammt. Die Zwischenräume füllten die Bauarbeiter mit Lehm und Schlick.Für die im Wasser gelegenen Holzpfähle wurde meist Eiche verwendet, in wenigen Fällen auch Erle oder sogar die zum Weichholz zählende Pappel. Auf die Pfähle und Stelzen wurden dann Bretter aus Lärchenholz genagelt. Die sibirische Lärche ist ein besonders stabiles Holz, das in Kontakt mit Wasser noch härter wird. Entscheidend ist, dass diese Holzkonstruktion komplett unter Wasser liegt, denn dann ist Holz ewig haltbar. 1000-1400 Jahre später wurden die Pfähle untersucht. Das Ergebnis: Das Holz hatte die Härte von Stein angenommen.
Wie witterungsbeständig ist Holz?
Damit haben wir schon ein weiteres Unterscheidungsmerkmal. Die Witterungsbeständigkeit von Holz. Nicht jedes Holz kann im Außenbereich eingesetzt werden, viele Hölzer vertragen auch nicht den Kontakt mit dem feuchten Boden. Zudem setzen Regen, Sonnenstrahlen, Schnee, Schimmel und Schädlinge Gartenmöbeln, Zäunen und Terrassen aus Holz über die Zeit zu. Holzarten mit einer hohen Dichte weisen eine hohe Witterungsbeständigkeit auf und können gut im Außenbereich eingesetzt werden. Aber auch die Eigenschaft, natürliche Öle zu halten, zeichnet Holz als witterungsbeständig aus.Gerade beim Außeneinsatz von Holz kann die UV-Strahlung dafür sorgen, dass das Holz seine Farbe verändert und von einem schönen Holzton zu einem unansehlichen Grau wird. Wer Holz für seinen Außenbereich wählt, sollte gerade auch diesen Punkt beachten. Bei der Suche nach wetterfestem Holz gibt es zwei Herkunftsarten: heimische sowie tropische Holzarten. Letztere finden in Europa immer weniger Anwendung, da diese häufig illegal abgeholzt werden und die Preise für nachhaltige Tropenhölzer deutlich höher sind als für einheimische Holzarten. Zu den heimischen wetterfesten Hölzern gehören in erster Linie Douglasien, Lärchen und Robinien.
Welches Holz eignet sich also für welchen Zweck?
Als Holz für den Hausbau eignet sich Fichtenholz. Eiche und Lärche zeichnen sich insbesondere durch ihre Witterungsbeständigkeit aus. Für den Möbelbau eignen sich Laubhölzer wie Ahorn und Akazie, Birke, Buche, Eiche, Erle und Esche bis hin zu Kirsche und Nussbaum. Als Bodenbelag empfehlen sich Ahorn, Lärche, Esche und Eiche. Als Holz für den Außenbereich und den Terrassenbau können Harthölzer wie Bambus oder Bangkirai, Nadelhölzer wie Lärche oder Douglasie eingesetzt werden.WPC ist eine beliebte Alternative zu Vollholz. Die Abkürzung steht für „Wood Plastic Composite“ und ist ein Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoff, der besonders langlebig ist und weitere Vorteile aufweist. Die moderne Holz-Polymer-Verbindung besteht aus einem Holzanteil von 40% bis zu 70%. Die Entsorgung von WPC ist ebenfalls unproblematisch: Das Material kann zum Beispiel wiederverwertet oder in Müllverbrennungsanlagen schadstofffrei verbrannt werden.
Holz – fragen Sie die Fachleute!
Verschiedene Holzarten unterscheiden sich durch Härte und Widerstandsfähigkeit, Witterungsbeständigkeit und Bearbeitbarkeit, aber auch durch optische Kriterien wie Farbe und Maserung: Von dunklem über sehr helles Braun bis ins Rötliche reicht die Farbpalette. Holzwerkstoffe unterscheiden sich stark in Stabilität und damit Verwendung. Der Einsatz reicht von einfachen Bastelarbeiten über Möbelbau und Verkleidungen bis hin zu tragenden Konstruktionen im Innenausbau. Wer vor der Qual der Wahl bei der zu verwendenden Holzart liegt, sollte das Gespräch mit den Fachleuten suchen. Hier erhalten Sie fachlichen Rat über Vor- und Nachteile und weitere wichtige Aspekte des Einsatzes von den verschiedenen Hölzern.Fragen Sie uns – wir sind gerne für Sie da!
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